7+3-Modell Kaiser // Schwertner

Das 7+3-Modell für Change Management von Kaiser // Schwertner legt besonderen Wert auf Storytelling und Emotionen. Quelle: eigene Darstellung

Die meisten Change-Prozesse in Unternehmen beginnen mit einer Herausforderung, meist einem größeren Problem und der Erkenntnis, wenn nichts geändert wird, wird das Unternehmen (zumindest langfristig) vom Markt verschwinden oder wenigstens massive Probleme bekommen.

Wenn man sich – egal ob aus der Not heraus oder aus Einsicht – für einen Change-Prozess entschieden hat, beginnt ab diesem Zeitpunkt das aktive Change Management. Der erste und einer der wichtigsten Schritte ist, eine Vision zu erarbeiten, wo man nach dem Change-Prozess stehen will (sofern die Vision nicht bereits vorhanden ist und Auslöser für den gesamten Veränderungsprozess war). Die Vision gibt Orientierung. Sie zeigt zwar nicht den Weg, aber das Ziel auf.

Am besten lässt sich die Vision kommunizieren, wenn man dazu eine Geschichte erzählt. Das Storytelling muss dazu natürlich erst gefunden werden. Eine Geschichte hilft Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern immens, für sich selbst zu verinnerlichen, warum es den Change-Prozess gibt, welchen Weg man beschreitet, welche Ziele es gibt und welche Vision dem zu Grunde liegt.

Change-Prozesse funktionieren vor allem dann, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter emotional abgeholt und mitgenommen werden. Dies korrespondiert natürlich mit der Vision und dem Storytelling, was alles aufeinander abgestimmt sein muss. Wenn der Veränderungsprozess zu technokratisch gestaltet wird, ohne die Mitarbeiter emotional zu packen und Leidenschaft zu entfachen, scheitert dieser häufiger.

Ein Change-Prozess muss gut geplant und vorbereitet sein. Zum Change Management zählt bereits die Entwicklung einer Vision, bei der auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schon eingebunden sein sollten. Die Umsetzung folgt im Anschluss. Hierbei gibt es mehrere Möglichkeiten: Man erstellt zunächst einen vollständigen Plan und arbeitet diesen ab oder man definiert einzelne kleinere Schritte und setzt auf eine agile Arbeitsweise.

Nach der Umsetzung folgt die Integration: Wenn die Veränderung implementiert ist, wird sie Stück für Stück von den Mitarbeitern gar nicht mehr als Veränderung wahrgenommen, sondern als ganz normal. Dennoch ist es wichtig, dass hier weiterhin aktives Change Management betrieben wird, um dort nachzujustieren, wo es noch hakt, den Change-Prozess zu evaluieren und die Mitarbeiter noch ein Stück zu begleiten.

Der Mensch steht im Mittelpunkt: Während des gesamten Change-Prozesses steht der Mensch im Mittelpunkt. Im Marketing, in der Unternehmenskommunikation, aber auch in einer Redaktion lassen sich Veränderungsprozesse nur dann erfolgreich umsetzen, wenn man die Mitarbeiter mitnimmt. Zunächst einmal sollte man alle Betroffenen identifizieren. Häufig sind auch Mitarbeiter vom Change-Prozess betroffen, für die sich auf den ersten Blick nichts oder nur wenig ändert, bei denen durch neue Prozesse aber womöglich sich nachgelagert Veränderungen ergeben.